Für die Leser unter Woche gibt es hier einen kleinen Pressespiegel. Zum einen wurde Jan Lindemann von Doppelpass Online vor dem Spiel gegen die Spvgg. Buggingen/Seefelden interviewt, zum anderen veröffentlichte die Badische Zeitung einen Artikel über Laura Benkarth.
Laura Benkarth und Jan Lindemann
Doppelpass Online: Interview mit Jan Lindemann
Ein Audio-Interview mit Jan Lindemann und Matthias Rossmanith (Spvgg. Buggingen/Seefelden) finden Sie hier.
Anbei die Spieltagsvorschau von Jan Lindemann bei Doppelpass Online:
DP: Hallo Jan. Zunächst die Frage vor kurzem: Dein Debüt im DP-Fußballteam, denke hat dir Spaß gemacht mitzukicken?
JL: Natürlich! Mit so vielen alten, bekannten "Fußballgrößen" zusammenzuspielen, macht immer Spaß und dann lief es ja nicht so schlecht ;-)
DP: Nachdem Biengen von der Landesliga bis zur Kreisliga durchgereicht wurde, galt es einen weiteren Fall zu verhindern. Sieht man sich die derzeitige Tabelle an, ist dies bislang gelungen
JL: Wir haben eine sehr junge Mannschaft, mit einem Altersdurchschnitt von unter 24 Jahren. Da wird es zwangsläufig auch wieder Rückschläge geben. Gegenüber den letzten Jahren setzen wir nun auf das "WIR", um meinen Trainerkollegen Frank zu zitieren. Mit dieser Heransgehensweise haben wir bisher Erfolg. Wir haben den Kader komplett umkrempeln und uns von Altlasten befreien müssen. Lediglich Spieler, die sich mit dem Verein identifizieren und auch Verantwortung für die letzten beiden Jahre übernehmen, sind geblieben. Die Namen der Spieler in Biengen werden sicher nicht mehr für Angst und Schrecken bei den Gegnern sorgen, dafür aber steht eine MANNSCHAFT auf dem Platz und das merkt nicht nur das Umfeld...
DP:Es gab ja nach dem Abstieg einige Abgänge. Wie wurde der Kader ergänzt, um konkurrenzfähig zu sein?
JL: Es sind alleine nach der Saison (während der Saison gab es auch schon Abgänge) 10 Spieler zu teils höherklassigen Vereinen von der Bezirksliga bis in die Verbandsliga gewechselt. Somit haben wir sehr viel individuelle Klasse verloren. Die neuen kommen alle "nur" aus der Kreisliga. Sie sind aber alle noch sehr jung und haben gutes Potential, sich weiterzuentwickeln. Generell möchte ich mit jungen, willigen Spielern zusammenarbeiten, so wie ich es am Stützpunkt auch mache. Daher werden wir eine sehr gute Adresse für junge, entwicklungshungrige Spieler sein. Dieser Ansatz wird uns sportlich wieder Erfolge feiern lassen...
DP: Zielsetzung für die Runde 17/18?
JL: Die Mannschaft weiterentwickeln und Erfolge feiern (wir haben jetzt schon genauso viele Siege wie in den letzen beiden Jahren). Den Zuschauern wieder attraktiven Fußball bieten (immer mehr finden wieder den Weg zu den Heimspielen). Die Aufbruchstimmung (nach zuletzt zwei Abstiegen und vielen Veränderungen in der 1. Mannschaft), in einem kleinen Dorfverein (das verkennen viele immer wieder), welcher nächstes Jahr sein 70. Jubiläum feiert mit einer guten Platzierung krönen...
Das hätten alle, die sich über Jahre für den Verein den Ar... aufgerissen haben, nur verdient!
DP: Nun geht es zum Spitzenspiel nach Buggingen/Seefelden. Der Aufsteiger mit einem imposanten Torverhältnis von 31:4 noch ungeschlagen. Mit welchen Erwartungen fährt man zum Aufsteiger?
JL: Wir freuen uns über diese Herausforderung. Bis auf ein paar Ausfälle in der Abwehr sind wir gut aufgestellt. Wir wollen aus nächster Nähe sehen, wie man in den Spielen immer so viele Tore schießt, da können wir uns von Buggingen noch etwas abschauen. Sie haben vorne sehr viel Geschwindigkeit und mit Matze einen Spielertrainer, der es versteht, mit langen Bällen seine schnellen Spieler geschickt einzusetzen. Wir haben uns natürlich etwas überlegt, um nicht die nächste Mannschaft zu sein, die mit einem Päckchen nach Hause geschickt wird. Ein taktisch sicher interessantes Spiel...
Die Tipps und das ganze Interview finden Sie hier.
Badische Zeitung: SC Torhüterin bereitet sich auf Spitzenspiel vor
Laura Benkarth vertritt derzeit die DFB-Stammkeeperin Almuth Schult und ist Torhüterin beim SC Freiburg. Am Wochenende steht sie im Spitzenspiel gegen Turbine Potsdam zwischen den Pfosten.
Eines Tages wird Laura Benkarth vielleicht aufbrechen ins Ungewisse, in eine neue Zukunft. Eine andere Stadt, ein anderes Land, ein anderes Team. Aber jetzt ganz bestimmt nicht. Es läuft gut im Leben der Fußballerin, es läuft sogar sehr gut. Wenn es eine Konstante gibt beim Erstligisten SC Freiburg, dann heißt sie Benkarth. Die 24-Jährige bildet, wenn man so will, den Kern der Stammelf.
Sie ist dort gar nicht mehr wegzudenken. Doch auch im Fußball-Nationalteam der Frauen hat sie sich einen festen Platz erkämpft, begleitet nun schon seit sechs Jahren zuverlässig erst Bundestrainern Silvia Neid und nun Steffi Jones. Mit Neid gewann sie olympisches Gold bei den Sommerspielen des Jahres 2016 in Rio de Janeiro. Mit Jones geht sie nun der Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich entgegen.
Vor einer Woche, beim 6:0-Sieg gegen Slowenien, rückte die langjährige Nummer zwei im Tor unversehens zur Nummer eins auf. Almuth Schult vom VfL Wolfsburg hatte sich in der 24. Spielminute am Fuß verletzt, und Benkarth war das, was sie immer ist seit dem Jahr 2012: bereit. Gegen Slowenien stand die Null, und auch am vergangenen Dienstag, im zweiten Spiel zur WM-Qualifikation gegen Tschechien, vertrat sie Schult souverän. Mit 1:0 schlugen die Fußballerinnen des Deutschen Fußball-Bundes auch den zweiten Gegner auf dem Weg nach Frankreich, und Benkarth rettete mit einer Klasse-Parade den Sieg.
Lange Zeit wird sie die deutsche Nummer eins wohl nicht vertreten zwischen den Pfosten. Schult zog sich vor einer Woche lediglich einen Bluterguss zu und wird schon bald wieder trainieren können. Aber mit jedem Spiel, das Benkarth fürs Nationalteam bestreiten darf, wächst ihre Erfahrung, ihre Routine, ihre Sicherheit.
Und ihre innere Ruhe. Die strahlt sie zuallererst aus, wenn man ihr gegenüber sitzt und sich mit ihr über ihr Leben unterhält. Auch zum Liga-Auftakt des Erstligisten an der Dreisam blieb sie ruhig, konzentriert, sicherte den 1:0-Sieg gegen Duisburg ebenso wie das famose 1:0 in München gegen die favorisierten Bayern.
Jetzt, an diesem Sonntag um 14 Uhr, kommt es zum ersten Spitzenspiel dieser Saison an der Dreisam. Der SC empfängt in der Fußballschule Turbine Potsdam, und diese Partie wird wieder einen Hinweis darauf geben, ob sich Freiburg tatsächlich etablieren konnte im Kreis der Großen Vier des Frauenfußballs in Deutschland. Zweimal hintereinander beendeten die Freiburgerinnen ihre Saison nun auf Rang vier, und Benkarth ist "zuversichtlich, dass es wieder eine gute Saison werden wird".
Sie ist rundum zufrieden mit ihrem Leben im Badischen, sie begleitet und gestaltet und genießt die Aufwärtsentwicklung beim SCF. "Wir haben eine super Mannschaft, ich habe mega viel Spaß mit den Mädels, und ich komme eben auch von hier", sagt sie. Die gebürtige Freiburgerin wuchs in Biengen auf und machte dort auch ihre ersten Schritte auf dem Rasen, der ihr seither alles bedeutet.
Über den FC Wolfenweiler-Schallstadt kam sie vor neun Jahren zur Jugendabteilung des SC Freiburg – zu einer Abteilung, die für ihre gute Arbeit bekannt ist und viel dazu beitrug, dass Benkarth heute ist, was sie ist: eine der besten Torhüterinnen Deutschlands, und eines Tages vielleicht sogar die beste. Ihre Familie lebt hier, ihre Freunde leben hier. "Man soll niemals nie sagen", erklärt Benkarth. "Vielleicht gehe ich noch einmal einen anderen Weg." Im Augenblick gibt es dazu aber nicht den geringsten Grund. Benkarth sieht auch in dieser Saison wieder ihre Chance, "vorne dran zu bleiben und die Großen zu ärgern". Nun vielleicht Potsdam.