Anfang Januar fanden die Theaterabende in der Merowingerhalle zu Biengen statt. Die Theatergruppe führte zu ihrem 35-jährigen Jubiläum das Stück "Jubel, Trubel, Eitelkeit" auf, zahlreiche Mitglieder der Theatergruppe wurden für ihr langjähriges Engagement ausgezeichnet.
Wenn der SV Biengen mit seiner Theatergruppe zum Jahresauftakt lädt, so bleiben in der Merowinger Halle keine Plätze leer. Und so war es auch in diesem Jahr beim 35-jährigen Jubiläum der Theatergruppe. Die Vorsitzende Manuela Grethler konnte unter den vielen Gästen neben Ehrenmitgliedern, dem Ortsvorsteher Benjamin Borgas sowie vielen Vereinsvertretern auch in diesem Jahr Bürgermeister Volker Kieber mit seiner Gattin begrüßen. Diese Jubiläumsaufführung war auch gleichzeitig die Auftaktveranstaltung zur 1250-Jahr Feier des Ortsteils Biengen in diesem Jahr.
In Ihrer Begrüßung ging Manuela Grethler kurz auf das vergangene Vereinsjahr ein und nutzte die Gelegenheit, um sich bei den vielen Helfern und Unterstützern für die geleistete Arbeit ganz herzlich zu bedanken. „Ohne dieses ehrenamtliche Engagement ist keine Vereinsarbeit in diesem Umfang möglich“, sagte Manuela Grethler. Unter anderem sprach sie Reinhard Müller, der seit der Gründung und somit seit 35 Jahren in der Theatergruppe aktiv ist, ihren Dank aus.
Doch nun hieß es Vorhang auf und ca. 300 Gäste richteten ihren Blick auf die Bühne. Das Stück „Jubel, Trubel, Eitelkeit“ aus der Feder von Winnie Abel spielt in der neuen Schönheitsklinik Schwanensee in Biengen. Schon das Bühnenbild, ein Empfangs- und Aufenthaltsraum dieser Klinik, war ein Highlight. In der Klinik wirkt Dr. Hammelmann (Benno Grethler) als Vertretung des erkrankten Chefarztes. Er erhofft sich durch prominente Patienten, welche sich momentan in der Klinik aufhalten ein noch größeres Renommee, um endlich den Chefarztposten übernehmen zu können. Hierbei geht er nicht sehr rücksichtsvoll mit seiner Assistenzärztin Dr. Sabrina Sacher (Marleen Mandel), welche gleichzeitig seine Verlobte ist, sowie mit der MTA Silke Link (Diana Beha) um. Als mit Moritz Engel (Berthold Grethler) ein alter Schulfreund des Doktors in der Klinik eincheckt um sich „unkenntlich“ machen zu lassen, beginnt die schöne Fassade des Doktors so langsam zu bröckeln. Dieser Schulfreund verdingt sich als Heiratsschwindler und muss sich, um nicht erkannt zu werden, vom Doktor um operieren lassen. Er verfügt auch über Kenntnisse aus der Vergangenheit des Doktors, welche seinem Ruf bestimmt nicht zuträglich sind. Als mit Rosa Schulz (Marina Keller) eine übergewichtige Lottomillionärin eintrifft um sich ihr Fett absaugen zu lassen, nimmt Moritz Engel bereits sein nächstes Opfer ins Visier. Dr. Hammelmann kümmert sich unterdessen sehr eigennützig um seine prominenten Patienten Gerlinde von Hohenstein (Petra Tipo) sowie um den exzentrischen Künstler Kuno von Kaienberg. (Beni Schöpflin) Die Gräfin lässt so schnell nichts anbrennen und ist kurz nach dem Tod ihres x-ten Ehemannes schon wieder auf der Suche. Sie hat mit dem Doktor bereits ein neues Opfer im Blick und dieser ist einer Affäre, aus Karrieregründen, nicht abgeneigt. Damit stößt er seine Verlobte natürlich vor den Kopf und bringt sie gegen sich auf. Der verkannte Künstler Kuno von Kaienberg, noch immer gefangen im Schatten seines berühmten Vaters, möchte sich in der Klinik Schwanensee seine Nase ein klein wenig verschönern lassen, um dem Gesamtkunstwerk „Kuno von Kaienberg“ den letzten Schliff zu verpassen. Als bei dieser Operation etwas schief geht und gleichzeitig noch Frl. Tilly (Lucia Winterhalter) in der Klinik auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse endgültig. Bei dem naiven Fräulein Tilly handelt es sich nämlich um das letzte Opfer des Heiratsschwindlers Moritz Engel. Aufgrund eines älteren Fotos von Fräulein Tilly mit Moritz Engel wird dieser zum Entsetzen von Rosa Schulz endgültig enttarnt. Nun kommt auch noch Polizist Arno (Bernd Brodbeck) ins Spiel. Er ist der Bruder von Frau Dr. Sacher und für Recht und Ordnung in Biengen zuständig. Gemeinsam durchleuchten sie nun die Vergangenheit von Dr. Hammelmann und sie stellen fest, dass dieser seine Zeugnisse und auch seine Approbation gefälscht hat. Somit ist das Ende der Schönheitsklinik Schwanensee in Biengen besiegelt und die entsetzte Gräfin von Hohenstein muss sich einen neuen Chirurgen suchen, welcher sich um ihr Dekolletee kümmert. Geschockt ob dieser Tatsache fällt sie in Ohnmacht.
Mit einem schönen Vers wendet sich Polizist Arno zum Schluss an das Publikum und stellt klar, dass es auch ein Leben ohne Schönheitsoperationen gibt, zumal die „wahre“ Schönheit eben doch von Innen kommt. Das Stück zeichnete sich vor allem durch neun sehr unterschiedliche Charaktere aus, welche von allen Schauspielern überaus treffend auf die Bühne gebracht wurden. Somit wurde das Publikum zu Szenenapplaus und einem lang anhaltendem Schlussapplaus animiert.
Da zu einer solchen Aufführung auch Personen vor und hinter der Bühne notwendig sind, dürfen Reinhard Müller, Rico Huck, sowie Erika und Gebhard Lang nicht unerwähnt bleiben. Außerdem ehrte Reinhard Müller zahlreiche (ehemalige) Schauspieler, die lange in der Theatergruppe aktiv sind oder waren, mit einem „Biengener Oscar“.
Diesen gelungenen Theaterabend rundete, wie immer, eine reich ausgestattete Tombola ab, welche viele Gewinner glücklich machte. Bei bester Bewirtung und netten Gesprächen saß man noch lange beisammen.